Am 11. Juni 1945 begann für das Werk der Wiederaufbau. Viele der Dinge, die in den kommenden Monaten und Jahren geschahen, folgten dem Motto „Aus alt mach neu“, wie die folgenden 3 Beispiele zeigen

1. Aus alten Mitarbeitern werden neue Mitarbeiter

Im Mai 1945 kehrte mit Paul Stopfel ein Mitarbeiter in den Betrieb zurück, der noch wenige Monate zuvor zu den Häftlingen des Konzentrationslagers Buchenwald gehörte. Viele Jahre zuvor, genauer gesagt 1914 erhielt Stopfel den ersten Anstellungsvertrag als Schmied im Betrieb. Als Mitglied der Kommunistischen Partei Deutschlands wurde er während der Herrschaft der Faschisten fristlos entlassen. Nach deren Kapitulation und dem Ende des Zweiten Weltkrieges kehrte er in den Betrieb zurück und übernahm hier den Aufbau einer Gewerkschaft, die er kurze Zeit später als Betriebsratsvorsitzender vertrat. Seine zweite Karriere im Betrieb beendete Paul Stopfel 1956 mit seiner Verabschiedung in den Rentenstand.

2. Wer neu ist, muss aufbauen

Die starken Kriegsschäden im Betrieb konnten nur unter Aufwendung enormer Kräfte bewältigt werden. Um den Aufbau des Betriebes voranzutreiben, gab es statt eine Einarbeitungsphase erst einmal mindestens 3 Monate Aufräumarbeiten für jeden neuen Mitarbeiter. Trotz all dieser Bemühungen dauerte der Wiederaufbau des Werkes bis Ende 1947 an.

3. Wieder so gut wie neu – Instandsetzung Güterwagen

Nicht nur der Betrieb wies erhebliche Kriegsschäden auf, auch die Güterwagen, die zur Reparatur angeliefert wurden, waren zum Teil schwer beschädigt. Daher blieb den Mitarbeitenden oft nichts anderes übrig als ein Teil der Wagen als Ersatzteillager zu nutzen, um andere weniger beschädigte Wagen mit diesen so gewonnenen Ersatzteilen zu reparieren.